Bianchi, Luigi

* 18.1.1856 Parma, Italien

† 6.6.1929 Pisa

 

Der Sohn von Francesco Saverio Bianchi, einem Juristen und Senator des Königreiches von Italien, Luigi Bianchi begann 1873 sein Studium an der Scuola Normale Superiore von Pisa. Er studierte dann an der Universität von Pisa bei Betti und Dini und wurde dort 1877 zum Dr. phil promoviert. Nach weiteren zwei Jahren an der Universität in Pisa begann er Studien in München und Göttingen bei Felix Klein. Im Jahre 1881 wurde er Professor für analytische und synthetische Geometrie an der Universität Pisa und lehrte Differentialgeometrie. Nachdem er 1886 außerordentlicher Professor für projektive Geometrie geworden war, wurde er im gleichen Jahr Professor für analytische Geometrie, was er bis zu seinem Lebensende blieb. Bianchi lehrte auch höhere Mathematik und Analysis. Nach 1918 war er Direktor der Scuola Normale Superiore von Pisa. Ab 1924 war er Senator des Königreiches Italien.

Bianchi schrieb grundlegende Arbeiten zur Riemannschen Geometrie und zu Lieschen Gruppen. Er behandelte hauptsächlich Funktionen komplexer Variablen, insbesondere elliptische Funktionen. Seine Ergebnisse über Isometriegruppen Riemannscher Mannigfaltigkeiten finden z.B. Anwendung in der modernen Kosmologie. Bianchi zeigte, daß mittels Nichteuklidischer Geometrie manche Resultate der Euklidischen Geometrie mit erheblich einfacheren Mehoden erhältlich sind, als nur auf dem Wege der Euklidischen Geometrie.

 

Quellen:

Gottwald, S./ Ilgands, H.-J./ Schlote, K.-H.: Lexikon bedeutender Mathematiker. Verlag Harry Deutsch, Thun, Frankfurt/M., 1990.

Biographical Dictionary of Mathematicians, Scribner 1991.(Auszug aus "Dictionary of Scientific Biography" bis Band 14 incl. Supplement)