Dehlinger, Ulrich
* 6.7.1901, Ulm
† 29.6.1981, Stuttgart
Ulrich Dehlinger studierte ab 1919 an den Universitäten Tübingen und München sowie an der Technischen Hochschule Stuttgart Physik und Mathematik. Er erwarb 1923 an der Technischen Hochschule Stuttgart den Grad eines Diplomingenieurs der Fachrichtung "Technische Physik" und wurde 1925 als Schüler Ewalds mit einer Arbeit über die Kristallstruktur und die Doppelbrechung von Kristallen zum Dr. Ing. promoviert. Im Jahre 1929 reichte Dehlinger an der Technischen Hochschule seine Habilitationsschrift ein, in der die Verhakungen eingeführt wurden, die wenige Jahre später in den Begriff der Versetzungen aufgingen (siehe Kapitel 4.1). Seine Lehrtätigkeit an der TH Stuttgart (später Universität Stuttgart), die er bis in das Jahr 1966 fortführte, begann er als Privatdozent und Assistent am Röntgenlabor der TH Stuttgart. Später wurde er Professor an der TH Stuttgart. Er trat 1934 als Abteilungsleiter in das in Stuttgart wiedereröffnete Kaiser-Wilhelm-Institut für Metallforschung ein, wurde 1937 Wissenschaftliches Mitglied dieses Instituts und 1939 Ordinarius für Theoretische Physik an der Technischen Hochschule Stuttgart. Während der Wiederaufbauzeit dieser Hochschule nach dem Ende des zweiten Weltkrieges war er drei Jahre lang Dekan der Fakultät für Natur- und Geisteswissenschaften. Zusammen mit seinen Schülern und Mitarbeitern hat Dehlinger über viele Jahre hinweg seine grundlegenden Vorstellungen über die plastische Verformung und die Rekristallisation von metallischen Werkstoffen weiterentwickelt. Seine Forschungsarbeiten in der Nachkriegszeit befaßten sich überwiegend mit Magnetismus und der Elektronentheorie der Metalle. Er hat mehrere Bücher und Handbuchbeiträge zu diesen Gebieten verfaßt.
Quellen:
Poggendorf, biogr.- lit. Handwörterbuch I-IV.
Kürschners Deutscher Gelehrtenkalender 1966.
Alfred Seeger, persönliche Mitteilungen.