Fermi, Enrico

* 29.9.1901 Rom

† 28.11.1954 Chicago

 

Fermi studierte in Pisa Physik, promovierte dort 1922 und war 1927 bis 1939 Professor für theoretische Physik in Florenz und Rom. Im Jahre 1939 emigrierte er in die USA und war bis 1945 Professor an der Columbia Universität in New York, danach in Chicago.

Fermi entwickelte unter Berücksichtigung des Pauli-Prinzips die Quantenstatistik für Teilchen mit halbzahligem Spin, entwarf ein statistisches Atommodell, erarbeitete die Theorie des β-Zerfalls und trug zur Neuformulierung der Quantenelektrodynamik bei. Ab 1932 stärker auf die experimentelle Kernphysik orientiert, suchte er durch Beschuß mit langsamen Neutronen neue Elemente (Transurane) zu erzeugen. Dafür erhielt er den Nobelpreis. Nach Entdeckung der Urankernspaltung durch Hahn und Strassmann gelang es Fermi am 2.12.1942, eine sich selbst erhaltende Kettenreaktion in einem Kernreaktor zu erzeugen. In seinen letzten Lebensjahren beschäftigte er sich mit der Wechselwirkung von Mesonen und Protonen.

 

Quelle:

Gottwald, S./ Ilgands, H.-J./ Schlote, K.-H.: Lexikon bedeutender Mathematiker. Verlag Harry Deutsch, Thun, Frankfurt/M., 1990.