Strutt, John William, ab 1873 Lord Rayleigh

* 12.11.1842 Langford-Grove, Essex

† 30.6.1919 Terling Place, Essex

 

Strutt wurde 1869 Mitglied des Lehrkörpers am Trinity-College Cambridge und 1879 Nachfolger von J. C. Maxwell als Professor für Experimentalphysik an der Universität Cambridge. Später war er Direktor des Davy Faraday Research Laboratory der Royal Institution und 1905-1908 Präsident der Londoner Royal Society.

Strutt forschte auf vielen Gebieten der mathematischen Physik, veröffentlichte 446 Arbeiten, erzielte dabei eine Fülle von wichtigen Resultaten und entwickelte wertvolle mathematische Verfahren und Methoden. Im Jahre 1873 beginnend, hat er viel über die Theorie der Wellen und Schwingungen, speziell über Akustik und Elastizitätstheorie, sowie zur Hydrodynamik gearbeitet.

Strutt führte die Rayleighsche Energiedissipationsfunktion für die Bewegung einer zähen Flüssigkeit ein und fand das Rayleighsche Reziprozitätsgesetz zwischen Amplitude und Phase eines schwingenden Systems. Fundamental war das Rayleighsche Prinzip der Theorie der elastischen Bewegung und die Rayleighsche Methode zur Bestimmung des kleinsten Eigenwerts λu von Eigenwertproblemen der Elastizitätstheorie. Seine Arbeiten zur Optik befassen sich hauptsächlich mit Beugungsproblemen, aber auch mit Reflexion und Brechung. Für die Entdeckung des Argons erhielt er 1904 den Nobelpreis.

 

Quelle:

Gottwald, S./ Ilgands, H.-J./ Schlote, K.-H.: Lexikon bedeutender Mathematiker. Verlag Harry Deutsch, Thun, Frankfurt/M., 1990.