Ulam, Stanislaw Marcin
* 13. April 1909 Lemberg (Lwów), Polen
† 13. Mai 1984 Santa Fe, New Mexico, USA
Ulam schloß im Jahre 1932 sein Studium der Mathematik am Polytechnischen Institut in Lemberg ab und promovierte ein Jahr später dort. Das Jahr 1935 über arbeitete er am Institut for Advanced Study in Princeton bevor er 1936 an die Harvard University kam, wo er 1939 Forschungsassistent wurde. Nach einer kurzen Periode als Dozent an der Universität von Wisconsin war er von 1943 bis 1965 am Los Alamos Scientific Laboratory beschäftigt, zuerst als Mitarbeiter später als Research Adviser. Professuren an der Universität von Colorado in Boulder von 1965 bis 1976 und an der Universität von Florida ab 1974 schlossen sich an. In diesen Jahren war er auch Gastprofessor in Harvard (1951), am Massachusetts Institute for Technology (1956), den Universitäten von Kalifornien und La Jolla (1962).
Bis Anfang der 40er Jahre arbeitet Ulam vor allem über allgemeine Fragen der Maßtheorie und mengentheoretischen Topologie. Unter anderem ergänzte er grundlegende Arbeiten von G. Birkhoff und J. v. Neumann. 1946 schlug Ulam vor, komplizierte theoretische Kalkulationen durch die Erhebung statistischer Stichproben rechnerisch experimentell zu ersetzen. Diese mit v. Neumann verfeinerte Methode ist heute als Monte-Carlo-Simulation bekannt. Gemeinsam mit E. Fermi und C. J. Everett ermittelte Ulam zwischen 1949 und 1952 grundlegende numerische Abschätzungen für die Zündung und den Verlauf der Kernfusionsreaktionen.
Quellen:
Gottwald, S./ Ilgands, H.-J./ Schlote, K.-H.: Lexikon bedeutender Mathematiker. Verlag Harry Deutsch, Thun, Frankfurt/M., 1990.
American Men of Science; The Physical and Biological Sciences. 11th edition. R.R. Bowker Company, New York 1967.
Albers, D.J./ Alexanderson, G.L. (eds.): Mathematical People, Profiles and Interviews. Birkhäuser Verlag.
Who´s Who in the World. 2nd edition, 1974-1975.
Mathematical Intelligencer 6 (1984) 40-42.